Sie stand mit 17 Jahren in Kassel zum ersten Mal auf der Bühne und sang den Hirtenknaben im Tannhäuser. Ihre nationale und internationale Karriere begann durch die zweijährige Ausbildung im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper in München. Im Anschluss daran entstand eine mehrjährige fruchtbare Arbeit am Theater Chemnitz. Parallel dazu entwickelte sich auch ihre internationale Karriere mit Konzertauftritten in Madrid, Florenz und im Salzburger Festspielhaus sowie mit Opernpartien in Sevilla. Die Oper Köln engagierte sie als Eva („Meistersinger“) sowie als Sieglinde und Gutrune in kompletten „Ring“–Zyklen, Partien, die sie auch beim erfolgreichen Gastspiel in Shanghai sang.
Bei den Bayreuther Festspielen debütierte Astrid Weber 2011 erfolgreich als Elsa in „Lohengrin“.
Im Wagner-Jahr 2013 war Astrid Weber als Elisabeth in „Tannhäuser“ bei den Wagner-Festspielen in Wels zu erleben. Im November folgte die Amsterdamer „Ring“–Produktion. Astrid Weber ist auch mit dem Meininger Theater verbunden, wo sie immer wieder als Venus und Elisabeth in den Aufführungen auf der Wartburg zu erleben ist. Zu erwähnen verbleiben noch ihre Engagements als Senta im Fliegenden Holländer in Darmstadt und Salome in Linz, die sehr anspruchsvolle Doppelbesetzung von Venus und Elisabeth im Tannhäuser, und als Kundry im Parsifal.
Astrid Weber Homepage
Die musikalische Zusammenarbeit von Astrid Weber und Joachim Enders begann mit der Produktion „Der fliegende Holländer“ in der Spielzeit 2017/18 am Staatstheater Darmstadt, die Herr Enders als Studienleiter und Assistent von GMD Will Humburg künstlerisch verantwortlich betreute.
Joachim Enders, geboren in Dieburg, studierte an der Musikhochschule Frankfurt am Main und erwarb dort Abschlüsse als Musikpädagoge und Konzertpianist. Private Orgelstudien u.a. bei Prof. Zsigmond Szathmáry ergänzten seine Ausbildung.
Am Staatstheater Darmstadt war er von 1994 – 2018 tätig, zuletzt viele Jahre lang als Studienleiter. Seit 1999 ist er außerdem Kantor und Organist der Evangelischen Petrusgemeinde Darmstadt.
Veranstalter: karlkultur - Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte
Lassen Sie sich mit der Zauberin der Klänge, der Orgel, in die magische Welt der Märchenopern entführen.
Genießen Sie, nur wenige Schritte vom Wohn- haus der Gebrüder Grimm entfernt, musikalische Märchenbearbeitungen von Mozart, Wagner, Humperdinck, Dvořák und Puccini bis zu Lloyd Webber, Elton John und anderen bekannten Tonkünstlern.
Wer auf die Idee kommt. berühmte Arien aus der Opernwelt statt von einem Orchester von einer Kirchenorgel begleiten zu lassen. dürfte für etwas Skepsis sorgen. ... Wer am Sonntag in der gut gefüllten Kaufunger Stiftskirche das Konzert Opera Confessions - Die Welt der Oper" erlebte. fand vom Zweifel sehr schnell zur Begeisterung. Die Allianz aus Orgel und berühmten Opern-Arien sorgte für stetigen Zwischenapplaus und schließlich zu Standing Ovations. ... Mal stand die Sopranistin mal der Organist im Mittelpunkt, beide jedoch harmonisch miteinander verwoben. Mit einem Instrumentalstück von Johann Sebastian Bach eröffnete Enders den Abend. Anschließend ging die gemeinsame Reise auf die Wartburg. Arien aus Richard Wagners „Tannhäuser" erklangen. Besonders bei dem „Gebet der Elisabeth“ verschmolz die gefühlsstarke Sopranistin mit der Akustik des Gotteshauses. ... Astrid Weber sang die Arien nicht nur, sie lebte sie, tränkte ihre Seele damit, glänzte auch bei den anspruchsvollen Höhen. Bei Verdis Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“ zeigte Enders seine Klasse.
DARMSTADT. Das muss man erst einmal hinbekommen. „A Chloris“ ist das wahrscheinlich berühmteste Lied des aus Caracas stammenden französischen Komponisten Reynaldo Hahn (1874-1947), und es ist so hinreißend schön, dass die Interpretation leicht in den Kitsch verrutscht, bei dem man sich für das Gerührtsein ja ein wenig schämen würde. Astrid Weber, auf vielen Bühnen erfahrene Opern- und Liedsängerin, singt es in der Darmstädter Pauluskirche mit aufleuchtender Stimme, aber auch so sicherem Geschmack, dass die Melodie bei aller Klangfülle eine überraschende Leichtigkeit bekommt.
Es sind meistens sehr bekannte Stücke, die beim Konzert des Internationalen Orgelsommers erklingen, aber ihre ungewöhnliche Besetzung schafft einen ganz neuen Charakter. Joachim Enders begleitet Astrid Weber auf der Schuke-Orgel und spielt selbst Bearbeitungen von Opernausschnitten.
Bei Astrid Weber ist es vor allem die Stilsicherheit im Einsatz der großen, gut kontrollierten Stimme, die sich in Strauss-Liedern ebenso bewährt wie im Wunschkonzert-Arienhit „O mio babbino caro“ aus Puccinis Oper „Gianni Schicchi“. Das ist eine schöne Kleinigkeit, in der großen Arie „Sola, perduta, abbandonata“ aus dem letzten Akt von „Manon Lescaut“ schlägt sie ganz andere Töne an, folgt minutiös der schmerzhaften Erkenntnis der sterbenden Manon, zeichnet nuanciert ihre ein letztes Mal aufflackernde Erregung nach. Das hat Klasse ebenso wie die klug gebändigte Hingabe in Isoldes Liebestod im Finale von Wagners „Tristan“, das Enders für Orgel und Sopran arrangiert hat.
Auch als Solist bereitet Enders viel Vergnügen in dem einstündigen Konzert, das in der gutbesuchten Pauluskirche mit großem Beifall aufgenommen wird. Wer große Orchesterwerke auf die Orgel bringt, könnte ja leicht zur Übertreibung neigen. Enders aber setzt vor allem auf Transparenz in der Registrierung, an der sich auch der Aufbau mächtiger Klänge hörbar nachvollziehen lässt. Klar, Flötenregister sind etwas ganz anderes als die flirrenden Geigen im „Lohengrin“-Vorspiel... .. Und Enders nimmt seine Sache ernst. Franz Liszts Gedenk-Komposition „Am Grabe Richard Wagners“ macht er zur zarten, radikal nach innen gewendeten Meditation und zeigt: Auch die größte Orgel der Stadt kann sich mit kammermusikalischer Finesse bewähren. (31.Juli 2020, Johannes Breckner)
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